UWR-Stiftungsfonds

Ulrike Wulf-Rheidt-Stiftungsfonds zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der archäologischen Bauforschung

Ulrike Wulf-Rheidt [Attribution: unknown; Copyright: TWG]
Ulrike Wulf-Rheidt [Attribution: unknown; Copyright: TWG]

Im Juni 2018 verstarb Ulrike Wulf-Rheidt im Alter von 54 Jahren völlig unerwartet bei einem Besuch der Akropolis in Athen. Durch ihre Projekte und Publikationen hat sie das Fach der Archäologischen Bauforschung inhaltlich und methodisch maßgeblich geprägt. Mit ihrem Wirken als Leiterin des Architekturreferats des Deutschen Archäologischen Instituts, Professorin an der FU Berlin und Mentorin zahlreicher Bauforschungs- und Kulturerhaltprojekte im In- und Ausland hat sie wesentlich zur Profilierung des Fachs beigetragen. Ihr Hauptanliegen war dabei immer die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, dem sie jedwede Unterstützung bei der Konzeption und Durchführung seiner Forschungs- und Promotionsprojekte zukommen ließ. Die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Erforschung historischer Bauten und Städte im In- und Ausland war ihr eine Herzensangelegenheit, die sie mit großem persönlichem Einsatz vorangetrieben hat.

Die Initiatoren des Ulrike Wulf-Rheidt-Stiftungsfonds, die Eltern und der Ehemann der Verstorbenen, beabsichtigen, die Erinnerung an ihr selbstloses und engagiertes Wirken weiterzutragen und den wissenschaftlichen Nachwuchs in ihrem Geiste zu fördern, damit er für das Fach der Archäologischen Bauforschung und den Erhalt bedeutender Kulturgüter tätig werde. Der UWR Stiftungsfonds wird mittlerweile von der TWG e.V. treuhänderisch verwaltet.

 
Gruendung UWR-Stiftungsfonds [Attribution: unknown; Copyright: TWG]
Gruendung UWR-Stiftungsfonds [Attribution: unknown; Copyright: TWG]

Details

Geförderte Projekte

Auf Vorschlag des wissenschaftlichen Beirats des UWR-Stiftungsfonds entschied der Vorstand der Gesellschaft der Freunde des Deutschen Archäologischen Instituts – Theodor Wiegand Gesellschaft – e.V. folgende Projekte zu fördern:

Ausrichtung

Um die Förderung können sich in- und ausländische Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Archäologischen Bauforschung bewerben.

 

Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch

  • die Gewährung von Forschungs- und Promotionsstipendien
  • die Gewährung von Promotionsabschlussstipendien
  • die Vergabe von Reisekostenbeihilfen
  • die Vergabe von Druckkostenzuschüssen
  • die Förderung sonstiger Maßnahmen, die das Ziel haben, Bauforschungsprojekte durchzuführen bzw. erfolgreich abzuschließen

Flyer als PDF zum Download

 
Promotionsabschlussstipendium

Gefördert wird der Abschluss von Arbeiten, deren empirischer Kern mit den Methoden der archäologischen Bauforschung (Bauaufnahme, detaillierte Bauuntersuchung) erarbeitet wurde. Dabei kann der Untersuchungsgegenstand grundsätzlich Bauten aller Epochen und geographischen Zusammenhänge umfassen. Die Förderungsdauer beträgt je nach Vorhaben und Bearbeitungsstand 3 bis 12 Monate.

Die Bewerbungsunterlagen sind jeweils bis zum 30. April oder bis zum 30. Oktober als PDF-Dokument per Mail zu richten an die Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Stiftungsfonds, Prof. Dr.-Ing. Corinna Rohn, Hochschule RheinMain Wiesbaden (corinna.rohn@hs-rm.de).

Stipendienordnung als PDF zum Download

 
Spenden

Spenden zur Unterstützung der Fördermaßnahmen des Ulrike Wulf-Rheidt-Stiftungsfonds sind möglich auf das Konto der Theodor-Wiegand Gesellschaft Nr. DE82 3604 0039 01237 93201 bei der Commerzbank Essen. Verwendungszweck: Spende Ulrike Wulf-Rheidt Stiftungsfond.

 

2023

Promotionsabschlussstipendium für Frau Meltem Çavdar, M.A., M.Sc. (6 Monate)

…für ihre Arbeit mit dem Titel „Holzschalungsbau und seine   Auswirkung auf die Oberflächenqualität von brettgeschalten Sichtbetonbauten Mitte des 20. Jahrhunderts“

 

Das Dissertationsvorhaben widmet sich der Rolle des traditionellen Zimmererhandwerks für den brettgeschalten Sichtbetonbau in Ortbetonbauweise. Die Qualität der Zimmermannskunst zeigt sich an den unbehandelten Schalungsabdrücken auf den Betonoberflächen. Die Bauart und die handwerklichen Fähigkeiten bei der Herstellung der Schalungen sind daher von hohem baukulturellem Wert. Aber auf welche Weise beeinflusste die Konstruktion der Schalung die Qualität der Sichtbetonoberflächen? Die Erfassung und Auswertung konstruktionsbedingter Oberflächenmerkmale an ausgewählten Sichtbetonbauten sollen dazu beitragen, noch sichtbare Abdrücke der Holzschalungen an der Oberfläche zu ermitteln und diese virtuell zu rekonstruieren. Die Kontinuität des handwerklich hergestellten Holzschalungsbaus bis in die 1970er Jahre wird anhand bauforscherischer Untersuchungen an bestehenden Gebäuden sowie einer Analyse zeitgenössischer Fachliteratur untersucht. Die Untersuchung der Spuren ehemaliger Schalungskonstruktionen auf der Betonoberfläche erfordert neue Ansätze in der historischen Bauforschung und Bauaufnahme.

Abschlussstipendium für Herrn Dr. Stephan Zink, PhD (8 Monate)

…für die Fertigstellung seiner Arbeit mit dem Titel „Augustus’ Sanctuary of Apollo in Rom- Architecture, Design, and Reconstruction“

Als Octavian, der spätere Kaiser Augustus, im Jahre 28 v. Chr. das Heiligtum des Apollon auf dem Palatin weihte, brach er damit alle Rekorde in Bezug auf Grösse, Material und dekorativer Ausstattung. Auch der Bauplatz war einzigartig. Hier hatte Romulus einst die Stadt gegründet und in unmittelbarer Nähe befand sich Octavians eigenes Wohnhaus. Haus und Heiligtum bildeten die Keimzelle der späteren Kaiserpaläste auf dem Palatin.

Seit der Ausgrabung des Areals, hauptsächlich in den 1960/70er Jahren, ist das ursprüngliche Aussehen des augusteischen Apollonheiligtums umstritten. Gründe sind der schlechte Erhaltungszustand, die komplexe Bauabfolge und vor allem eine immer noch fehlende umfassende Untersuchung der Architektur, vor allem auch in ihrer dritten Dimension. Dieses Buchprojekt ist das Kondensat einer langjährigen Bauaufnahme. Es präsentiert eine neue, befundbasierte Analyse und Rekonstruktion des Apollonheiligtums und seiner Bauten (Tempel und Vorplatz mit Altar, sog. Danaidenportikus, Bibliothek, Gartenanlage) und untersucht mit Hilfe von Plänen, Ansichten und 3D Modellen die konstruktive Ausführung der Anlage und ihren Entwurf, von der Erschliessung, funktionalen Nutzung, bis hin zur Skulpturenausstattung.

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When Octavian, the later Emperor Augustus, dedicated the sanctuary of Apollo on the Palatine hill in Rome in 28 BCE, it broke all records in terms of size, materiality, and decoration. Even the construction site was unique. This was the very place where Romulus had founded the city and the site was also also located right next to Octavia’s own house. The house and the adjacent sanctuary became the nucleus for the later Imperial palaces on the Palatin hill.

Since the excavation of the area, for the most part during the 1960s and 70s, the original appearance of Octavian’s sanctuary of Apollo remains contested, despite numerous studies on the subject matter. The reasons for this lie the ruin’s bad state of preservation, the complex stratigraphy with numerous predecessors, and the lack of an architectural analysis that takes into account the third dimension. This book presents a new, evidence based and analytical reconstruction of the sanctuary of Apollon and its buildings including the temple and the altar terrace, the so-called portico of the Danaids, the library, and the sacred garden. Through plans, elevations and 3D models it investigates both the construction and design of the building complex as well as its function and sculptural decoration.

2022

Promotionsabschlussstipendium für Frau Birte Geißler, M.A., M.Sc. (6 Monate)

…für ihre Arbeit mit dem Titel „Die Porta Nigra in Trier. Eine Analyse des römischen Bauwerkes“

 

Die Porta Nigra in Trier ist das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Trotz ihres guten Erhaltungszustandes und zahlreicher Erwähnungen Allgemeinwerken zur antiken Architektur sind immer noch grundlegende Aspekte bezüglich des römischen Baus unzureichend erforscht. In mehreren Kampagnen vor Ort wurde das Bauwerk umfassend in einem Raumbuch und in Plänen dokumentiert. Auf der Basis der Kartierung der Befunde am Gebäude wurden Bauphasen und Rekonstruktionsvorschläge erarbeitet. Diese bilden den Ausgangspunkt für weiterführende Fragestellungen zu dem Bauwerk aus dem Ende des 2. Jahrhunderts, welche u.a. Überlegungen zur Gestaltungsweise des römischen Stadttores, die typologische Kontextualisierung des Bauwerkes, die Frage der Unfertigkeit und die vertiefende Untersuchung zur fortifikatorischen Funktionsweise beinhalten. Des Weiteren werden in der Dissertation bautechnische Aspekte untersucht, um eine Rekonstruktion des Bauablaufes des fast fertiggestellten Bauwerkes zu erstellen. Ziel ist eine möglichst umfassende Untersuchung und Einordnung des römischen Stadttores.

2021

Promotionsabschlussstipendium für Herrn Dipl.-Ing. Jens Pflug (15 Monate)

…zur Fertigstellung seiner Arbeit über „Die Baugeschichte der Domus Augustana auf dem Palatin in Rom“

Herr Jens Pflug studierte von 1996 bis 2006 Architektur an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und an der Universidad de Granada. 2007 wurd ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts verliehen. Von 2008 bis 2011 wurde seine Arbeit im Palatin-Projekt unter Leitung von Ulrike Wulf-Rheidt durch ein Promotionsstipendium der Gerda Henkel Stiftung gefördert. Von 2012 bis 2015 war er Mitarbeiter in diesem Projekt am Architekturreferat des DAI in Berlin. Von 2013 bis 2015 arbeitete er als Wissenschaftlcher Mitarbeiter am Institut für Denkmalpflege und Bauforschung der ETH Zürich. Von 2015 bis 2019 war er mit unterschiedlichen Aufagen für das DAI tätig, hierzu gehörte das Palatin-Projekt, aber auch das Trainingsprogramm »Stunde Null« zur Ausbildung lokaler Fachkräfte im Vorderen Orient.

Das Dissertationsvorhaben zur Domus Augustana ist Teil eines größeren Projektes zur Erforschung der Palastanlagen der Römischen Kaiser auf dem Palatin in Rom. Es handelt sich dabei um den zentralen und größten Teil der in flavischer Zeit (2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) neu errichteten Palastanlage. Das Vorhaben verfolgt das Ziel, die baugeschichtliche Entwicklung des Komplexes zu klären und auf Basis einer detaillierten Dokumentation der Überreste die Bauphasen und verschiedenen Bauzustände bis in das 3. Jh. n. Chr. zu rekonstruieren. Unter Einbeziehung der Forschungen zu den anderen Bereichen des Palastes soll die Nutzung des Komplexes geklärt und sowohl konzeptionell als auch funktional in das Gesamtgefüge des Palastneubaus eingeordnet werden. Darüber hinaus werden die architektonischen Bezüge der Domus Augustana erforscht und der Entwurf in die sozio-politischen Entwicklungen der Entstehungs- und Nutzungszeit eingeordnet. Abschließend wird das flavische Palastkonzept in den Entwicklungszusammenhang mit den Kaiserpalästen auf dem Palatin gestellt. Die Arbeit verspricht zahlreiche neue, auf Ergebnissen detaillierter Bauforschung beruhende Erkenntnisse, die das bisherige Bild der Anlage maßgeblich modifizieren.

2020

Promotionsabschlussstipendium für Herrn Dipl.-Ing. Stefan Giese (9 Monate)

…zur Fertigstellung seiner Arbeit mit dem Titel: „Die Michaelskirche von Germia in Galatien und ihr bauliches Umfeld“ Herr Dipl.-Ing. Stefan Giese studierte Architektur an der BTU Cottbus. Stefan Giese arbeitete als Wissenschaftliche Hilfskraft / wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstühlen für Baugeschichte sowie Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung der BTU und nahm seit 2004 als Bauforscher an archäologischen Surveys und Grabungen in der Türkei teil (u.a. Pednelissos, Milet, Kirse Yanı, Germia, Kapıkaya). Seit Ende 2015 bis zum Beginn des Stipendiums war er als Mitarbeiter in einem Büro für Architektur und Denkmalpflege tätig.


Projektbeschreibung: Rund 100 Kilometer südwestlich der türkischen Hauptstadt Ankara befindet sich der Ort Gümüşkonak. Er liegt in einem fruchtbaren Tal, das durch das Dindymon-Gebirge bogenförmig eingefasst wird. Im Zentrum des Dorfes haben sich bedeutende Ruinen der byzantinischen Stadt Germia erhalten. In römischer Zeit scheinbar unbedeutend, erfuhr der Ort in früh- bis mittelbyzantinischer Zeit einen rasanten Aufstieg bis hin zum Pilgerzentrum und autokephalen Erzbistum. Befeuert wurde dies durch lokale Thermalquellen und die dem Erzengel Michael geweihte Kirche als Pilgerstätte. Die Anziehungskraft Germias war so groß, dass selbst Kaiser Justinian hierher reiste. Germia erregte schon früh das Interesse der Forschenden, allerdings mündete dies nie in weiterführende wissenschaftliche Untersuchungen. Erst mit dem im Jahr 2009 begonnenen Germia-Survey des DAI Istanbul und der BTU Cottbus wurden die byzantinischen Ruinen eingehend erfasst. Die Michaelskirche mit ihrer komplexen Bauphasenabfolge und die Umgebungsbebauung sind der Forschungsgegenstand der geförderten Arbeit. Die Kirche wurde in der Mitte des 5. Jahrhunderts errichtet und mehrfach grundlegend umgebaut bzw. erneuert. Sie gehört zu den größten Kirchenbauten Zentralanatoliens.

2019

Promotionsabschlussstipendium für Herrn Dipl.-Ing. Max Beiersdorf (6 Monate)

…zur Fertigstellung seiner Arbeit über „Die undulierenden Lehmsteinmauernder pharaonischen SpätzeitÄgyptens“. Herr Max Johann Beiersdorf studierte Architektur an der TU Dresden und der TU München. Er arbeitete an DAI Projekten in Spanien und Marokko mit. Nach seinem Studium war er zunächst als als Architekt im Bereich Denkmalpflege, Bauen im Bestand und Bauforschung tätig und arbeitete dann als Wissenschaftliche Hilfskraft am Architekturreferat des DAI. Seit 2014 arbeitet er an seiner Promotion, die er im Rahmen des Graduiertenkollegs „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“ an der BTU Cottbus Senftenberg durchführt. 2015 wurde ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts verliehen.

 

Projektbeschreibung:

Vom 4. Jh. v. Chr. bis in die römische Zeit wurden in Ägypten undulierende Lehmsteinmauern gebaut, um die wichtigsten Tempel des Landes, die nicht nur als religiöse, sondern auch als wirtschaftliche Zentren fungierten, zu schützen. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen Lehmsteinmauern insofern, als sie in abwechselnd konkaven und konvexen Mauersegmentengebaut wurden, was für ein charakteristisches wellenförmiges Aussehen sorgt. Gemessen am Bauvolumen –die größten Exemplare besitzen eine Dicke von 28 Metern und waren vermutlich über 20 Meter hoch zählen die undulierenden Umfassungsmauern der Spätzeit zu den größten Bauwerken des Alten Ägyptens. Doch obwohl sie bereits seit über 100 Jahren im Fokus wissenschaftlicher Auseinandersetzungenstehen, konnten grundlegende Forschungsfragen bislang nicht zufriedenstellend beantwortet werden.Während sich ägyptologische Untersuchungen hauptsächlich auf die antike Wahrnehmung dieses Bautypskonzentrierten, formuliert das vorliegende Promotionsprojekt vornehmlich ein bautechnisches Begründungsspektrum unter Berücksichtigung kulturhistorischer Entwicklungen der Ägyptischen Spätzeit.

 

The corpus of ancient Egyptian undulating mud brick walls dates from the fourth century BC to the Roman period. They were built to protect the country’s most important temples including their, which did not only form the religious centers but have been of an immense importance in terms of the economic state organization and administration. Their most characteristic feature in comparison to traditional mud brick walls was, that they were built in alternating concave and convex wall segments, which provides a characteristic wavy appearance. In terms of their construction volume –the largest walls have a thickness of 28 meters and were probably about 20 meters high –the undulating enclosure walls of the Late Period are among the largest buildings in ancient Egypt. Although the undulating walls have been the focus of scientific investigations for more than 100 years, fundamental research questions have so far not been satisfactorily answered. While Egyptological research has mainly been focused on the ancient perception of the building complexes, the present PhD project postulates a primarily constructional explanation, taking into account the cultural and historical developments of the chronological context in which they have been built.

 

Projektbeschreibung als PDF

Promotionsabschlussstipendium für Herrn Sebastian Olschok, M.A. (4 Monate)

…zur Fertigstellung seiner Arbeit mit dem Titel „Ein Wirtschaftskomplex im Deir Anba Hadra (Assuan/Ägypten)“ Herr Sebastian Olschok, M.A. studierte Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Ur- und Frühgeschochte und Denkmalpflege in Bamberg. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter Turkmenistan, Ägypten, Jordanien und Spanien, sammelte als Studentische Hilfskraft Erfahrungen in baubegleitender Archäologie in Hessen und Bayern. Er war zwischen 2014 und 2017 Stipendiat des berliner Exzellenzclusters TOPOI und von 2007 – 2012 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung.

 

Projektbeschreibung:

Ziel der Dissertation ist die bauforscherische und archäologische Dokumentation und Interpretation des Wirtschaftskomplexes des Deir Anba Hadra, eines koptischen Klosters auf der Westseite des Nils gegenüber von Assuan (Südägypten). Auf dieser Grundlage sollte die technische Entwicklung der Spätantike und des frühen Mittelalters in Ägypten und die Rolle der Klöster in der ägyptischen Gesamtwirtschaft untersucht werden. Diese MetaFragestellung trat im Laufe der Arbeiten in den Hintergrund, da ersichtlich wurde, dass der Komplex fast ausschließlich der Klosterversorgung diente und dass nur wenige Vergleichsbefunde bekannt und ausreichend publiziert sind.Der Wirtschaftskomplex erhielt vor anderen untersuchenswerten Gebäuden des Deir Anba Hadra, wie etwa dem Wohnbau, den Vorzug, da hier sehr viele Um- und Anbaumaßnahmen stattfanden und diese durch die noch hoch anstehenden Mauern nachvollziehbar sind. Durch die hier feststellbaren Bauphasen kann auf die Entwicklung des gesamten Klosters zurückgeschlossen werden. Außerdem sind die zahlreich erhaltenen Produktionsanlagen in Verbindung mit der Klosterentwicklung wichtige Zeugnisse der lokalen Wirtschaftsgeschichte.

 

The aim of this dissertation is the architectural and archaeological documentation and interpretation of the economic complex of Deir Anba Hadra. Deir Anba Hadra is a Coptic monastery facing Aswan (southern Egypt) on the west bank of the river Nile. The original goal wasto examine the technical development of late antiquity and the early Middle Ages in Egypt and the role of monasteries in the Egyptian economy. In the course of the work, this meta-question was put back, as it became apparent that the complex served almost exclusively for the monastery’s demands and only few comparative evidence is extant and sufficiently published. The economic complex was given preference over other buildings of Deir Anba Hadra likewise worth investigating, such as the dwelling-complex, because of its many still standing walls, testifying numerous building phases and extensions. These identifiable phases shed light on the development of the entire monastery. Furthermore, a considerable number of preserved production facilities, combined with the development of the monastery, bear important evidence for the local economic history.

Projektbeschreibung als PDF

Druckkostenzuschuss für das Werk „Ashlar:Exploring the Materiality of cut Stone Masonry in the Eastern Mediterranean Bronze Age”

hrsg. von Maud Devolder und Igor Kreimerman, zur Publikation in der Reihe „Aegis“ der Presses Universitaires de Louvain der UCLouvain, Louvain-la-Neuve

Druckkostenzuschuss für das Werk von Mayssoun Issa "Von der Burg zur Stadt. Safita - Eine Kleinstadt in Westsyrien. Städtebauliche Entwicklung und traditionelle Architektur. Berliner Beiträge zur Bauforschung und Denkmalpflege 18 (Petersberg 2021).

Buchcover